Der
tägliche Blackout
Stromversorgung
in Ghana
„Wer
wachsen will, braucht Energie - doch an der fehlt es in Ghana. Regelmäßig fällt
in dem Land der Strom aus. Viele Menschen haben sich daran gewöhnt. Aber die
Wirtschaft leidet. Nun sollen erneuerbare Energien helfen.“ (Spiegel Online,
2015)
Ghana
gehört zu den aufsteigenden Entwicklungsländern, in denen es ein großes
Potential an positiver Entwicklung gibt und ist somit Vorreiter für viele
andere afrikanische Staaten. Doch die Wirtschaft in dem westafrikanischen Land
hat es nicht leicht, denn sie hat mit täglichen Stromausfällen zu kämpfen. Abschnittsweise
legt die Regierung in allen Regionen abwechselnd die Energiezufuhr still. In
der Hauptstadt Accra beispielsweise, die über zwei Millionen Einwohner zählt,
wird Stadtteil für Stadtteil der Strom für je zwölf Stunden abgestellt. Die
Bewohner des Landes haben sich an diese geregelten Ausfälle gewöhnt, doch auch
spontane Abschaltungen stehen an der Tagesordnung und machen das tägliche Leben
umso schwerer.
Ursachen
Wasserkraftwerk
Akosombo am Voltastausee
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Der Gründe,
warum das Land seit etwa fünf Jahren in einer Energiekrise steckt, sind
vielseitig und nicht ganz klar. Die Regierung behauptet, Nigeria würde zu wenig
Erdgas liefern und die eigenen Erdgasvorkommen können aufgrund der fehlenden
Ausrüstung noch nicht angezapft werden. Eine weitere Ursache liegt in den
schwachen Regenfällen. Über die Hälfte des Strombedarfs wird in Ghana durch den
Voltastausee gedeckt, den größten künstlich angelegten Stausee der Erde. Das
Wasserkraftwerk Akosombo kann nicht genügend Energie produzieren, da die
Pegelstände zu niedrig sind. Die selbst produzierte Energie wird von der
Regierung angeblich auch gerne an Nachbarländer verkauft, um mehr Profit daraus
zu schlagen. Somit wächst der Strombedarf in Ghana viel schneller als die
Produktion. Die Regierung hat es in den
letzten Jahren verabsäumt, rechtzeitig eine Lösung für das Problem zu finden
und steht nun vor einer Notlage.
Auswirkungen
Hat es das Land in den vergangenen Jahren doch geschafft,
sich ein halbwegs vernünftig aufgebautes Energienetz mit zahlreichen Dorf- und
Hausanschlüssen einzurichten, so kann es dieses nun nicht effizient nutzen. Vor
allem kleinere Handels- und Produktionsbetriebe leiden unter der Situation. Ein
geregelter Arbeitsrhythmus ist bei regelmäßigen Stromausfällen, die vor allem
auch am Land oft länger als einen ganzen Tag dauern, fast unmöglich, denn in
einer modernen Arbeitswelt ist Energie nun mal unersetzlich. Maschinen sind
still gelegt, Kühlketten werden unterbrochen, Krankenhäuser und Schulen sind
stromlos, die Arbeit ruht und der fehlende Strom bedroht somit die Existenz
vieler Betriebe. Größere Firmen haben sich mit Dieselgeneratoren Abhilfe
geschaffen, doch diese sind laut und stinkig und vor allem teuer, womit sie nur
einer begrenzten Anzahl an Betrieben zugänglich sind. Die Wirtschaft und somit
die gesamte Entwicklung vor allem der ländlichen Bevölkerung leidet darunter
immens.
Lösungen
Da der Ärger immer größer und die Hoffnung auf die Tätigkeit
der Regierung immer kleiner wird, sind viele Menschen auf der Suche nach
alternativen Lösungen. Wer die finanziellen Mittel dazu hat, produziert mit
einem Generator oder auch mit erneuerbaren Energiequellen seinen eigenen Strom,
doch eine Lösung für ganze Dörfer und Städte ist damit noch nicht gefunden.
Jedoch sehen immer mehr Privatpersonen und auch Organisationen eine große
Chance in erneuerbaren Energielieferanten wie Wasser, Sonne, Wind oder
Biomasse, die alle zur Genüge in Ghana vorhanden sind.
Das
Interesse an Strom und Technik ist groß,
die
Energie dazu fehlt oftmals.
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Diese
Idee hatte auch unser kleiner Verein „Friends of Kwanta“. Bei unseren eigenen
Besuchen im kleinen Dorf Awudome Kwanta konnten wir die Auswirkungen des
regelmäßigen Stromausfalls am eigenen Leib erfahren und haben es uns als Ziel
gesteckt, den Bewohnern Hilfe zur Selbsthilfe zu leisten. Mithilfe von
Photovoltaikmodulen wollen wir die Stromversorgung im Dorf nachhaltig sicherstellen
und somit den Menschen wieder ein kleines Stück ihrer Entwicklung zurückgeben.
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