Mittwoch, 28. September 2016

Einladung


Am 6. Oktober 2016 findet um 19:30 Uhr eine Projektpräsentation im Rahmen der grünen Bildungswerkstatt im Gasthaus Buchsbaum am Bahnhofsplatz Herzogenburg statt.


Wir wollen diese Gelegenheit nutzen, um euch unser neues Photovoltaik Projekt in Ghana näher zu bringen.


 Wollt ihr euch schon jetzt etwas über dieses Thema informieren, könnte euch folgender Link interessieren:
Inside Ghana’s first module manufacturing facility



Wir würden uns sehr über finanzielle Spenden und auch über Sachspenden (für Photovoltaikanlage) freuen. 
Gerne nehmen wir auch fachliche Hilfe an. Würdet ihr uns mit eurem Fachwissen unterstützen, schreibt uns bitte eine E-Mail an die Adresse:
friends.of.kwanta@gmail.com



Vielen Dank für euer Interesse und eure Hilfe.

Sonntag, 11. September 2016

Willkommen in Awudome Kwanta!

Das kleine Dorf Awudome Kwanta liegt im Südosten Ghanas, genauer gesagt in der Volta-Region, und ist mit einer etwa zweistündigen, spannenden Busfahrt von der Hauptstadt Accra zu erreichen. Seine etwa 500 Einwohner siedeln sich links und rechts der Straße nach Hohoe an. Als Dorfmittelpunkt kann der große Dorfplatz bezeichnet werden, auf dem viele Veranstaltungen wie Hochzeiten, Begräbnisse oder auch Versammlungen abgehalten werden. Zu allen anderen Zeiten wird der große Platz von der jüngeren Bevölkerung zum Fußballspielen genutzt. Rund um den Dorfplatz liegen auch viele wichtige Gebäude: die Grundschule, der Kindergarten, eine Kirche und die neue Bibliothek. Geprägt wird der Platz auch vom alten Schulgebäude, das gleich dahinter steht. Ein besonderes Merkmal dieses Dorfmittelpunktes ist der große Baum, unter dem gerne Platz genommen wird.

Organisiert wird der Ort durch einen Art Gemeinderat, den Community Elders. Sie beraten über wichtige Entscheidungen und Veränderungen im Dorf. Über diesem Rat steht der Chief des Dorfes, ein meist alter Mann, der sein Leben im Dorf verbracht hat. Der Chief wird von allen Bewohnern sehr geachtet. Auch wir durften bei unseren Aufenthalten Bekanntschaften mit dem Chief machen und an Meetings der Elders teilnehmen. Sie hießen uns willkommen und verabschiedeten uns aus dem Dorf. Auch bei unseren Projekten arbeiten wir mit den Elders zusammen.

Wie in weiten Teilen des Landes ist auch in Awudome Kwanta der Glaube ein besonders wichtiger Teil des Lebens der Menschen. Der Besuch der Kirche zählt für viele zum täglichen Leben. Daher findet man in Kwanta auch einige Kirchen, aus denen immer wieder fröhlicher Gesang, begleitet von Trommeln oder anderen Instrumenten, zu hören ist. Ein Kirchgang in Afrika ist kaum mit einem in Österreich zu vergleichen - es wird gefeiert, getanzt, gesungen und gelacht...

Awudome Kwanta besitzt weiters einen Kindergarten, eine Grundschule und eine Junior High School, die landesweit meist von den Kirchen unterstützt werden. Während KG und Primary School gleich neben der Straße liegen, befindet sich die Junior High etwas außerhalb des Dorfes, neben dem offiziellen Fußballplatz.

Die Einwohner Awudome Kwantas wohnen mit ihren Familien in großen Häusern, die einen in etwas einfacheren mit viel Lehm, Bambus und Wellblech, die anderen in moderneren aus Ziegeln. Spaziert man durch den Ort, wird neben vielen Häusern unter freiem Himmel gekocht, einem freundlichen Lächeln inklusive... Viele Menschen leben von einer eigenen kleinen Landwirtschaft mit beispielsweise Bananen-, Cassava- oder Kakao-Pflanzen. Auch viele kleine Einkaufsläden lassen sich finden, in denen die Dinge des täglichen Lebens gekauft werden können.

In der Umgebung des Dorfes liegt der große Volta-Stausee mit dem Akosombo-Kraftwerk, die Stadt Ho und auch zu den Wli-Wasserfällen, den größten des Landes, ist es nicht weit. Außerdem ist die Grenze zu Togo von Kwanta aus schnell erreicht.


Awudome Kwanta - ein bezauberndes Dorf mitten in der üppigsten Gegend Ghanas.


Mittwoch, 15. Juni 2016

Der tägliche Blackout

Stromversorgung in Ghana


„Wer wachsen will, braucht Energie - doch an der fehlt es in Ghana. Regelmäßig fällt in dem Land der Strom aus. Viele Menschen haben sich daran gewöhnt. Aber die Wirtschaft leidet. Nun sollen erneuerbare Energien helfen.“ (Spiegel Online, 2015)


Ghana gehört zu den aufsteigenden Entwicklungsländern, in denen es ein großes Potential an positiver Entwicklung gibt und ist somit Vorreiter für viele andere afrikanische Staaten. Doch die Wirtschaft in dem westafrikanischen Land hat es nicht leicht, denn sie hat mit täglichen Stromausfällen zu kämpfen. Abschnittsweise legt die Regierung in allen Regionen abwechselnd die Energiezufuhr still. In der Hauptstadt Accra beispielsweise, die über zwei Millionen Einwohner zählt, wird Stadtteil für Stadtteil der Strom für je zwölf Stunden abgestellt. Die Bewohner des Landes haben sich an diese geregelten Ausfälle gewöhnt, doch auch spontane Abschaltungen stehen an der Tagesordnung und machen das tägliche Leben umso schwerer.

Ursachen

Wasserkraftwerk Akosombo am Voltastausee
Der Gründe, warum das Land seit etwa fünf Jahren in einer Energiekrise steckt, sind vielseitig und nicht ganz klar. Die Regierung behauptet, Nigeria würde zu wenig Erdgas liefern und die eigenen Erdgasvorkommen können aufgrund der fehlenden Ausrüstung noch nicht angezapft werden. Eine weitere Ursache liegt in den schwachen Regenfällen. Über die Hälfte des Strombedarfs wird in Ghana durch den Voltastausee gedeckt, den größten künstlich angelegten Stausee der Erde. Das Wasserkraftwerk Akosombo kann nicht genügend Energie produzieren, da die Pegelstände zu niedrig sind. Die selbst produzierte Energie wird von der Regierung angeblich auch gerne an Nachbarländer verkauft, um mehr Profit daraus zu schlagen. Somit wächst der Strombedarf in Ghana viel schneller als die Produktion. Die  Regierung hat es in den letzten Jahren verabsäumt, rechtzeitig eine Lösung für das Problem zu finden und steht nun vor einer Notlage. 

Auswirkungen

Hat es das Land in den vergangenen Jahren doch geschafft, sich ein halbwegs vernünftig aufgebautes Energienetz mit zahlreichen Dorf- und Hausanschlüssen einzurichten, so kann es dieses nun nicht effizient nutzen. Vor allem kleinere Handels- und Produktionsbetriebe leiden unter der Situation. Ein geregelter Arbeitsrhythmus ist bei regelmäßigen Stromausfällen, die vor allem auch am Land oft länger als einen ganzen Tag dauern, fast unmöglich, denn in einer modernen Arbeitswelt ist Energie nun mal unersetzlich. Maschinen sind still gelegt, Kühlketten werden unterbrochen, Krankenhäuser und Schulen sind stromlos, die Arbeit ruht und der fehlende Strom bedroht somit die Existenz vieler Betriebe. Größere Firmen haben sich mit Dieselgeneratoren Abhilfe geschaffen, doch diese sind laut und stinkig und vor allem teuer, womit sie nur einer begrenzten Anzahl an Betrieben zugänglich sind. Die Wirtschaft und somit die gesamte Entwicklung vor allem der ländlichen Bevölkerung leidet darunter immens.

Lösungen

Da der Ärger immer größer und die Hoffnung auf die Tätigkeit der Regierung immer kleiner wird, sind viele Menschen auf der Suche nach alternativen Lösungen. Wer die finanziellen Mittel dazu hat, produziert mit einem Generator oder auch mit erneuerbaren Energiequellen seinen eigenen Strom, doch eine Lösung für ganze Dörfer und Städte ist damit noch nicht gefunden. Jedoch sehen immer mehr Privatpersonen und auch Organisationen eine große Chance in erneuerbaren Energielieferanten wie Wasser, Sonne, Wind oder Biomasse, die alle zur Genüge in Ghana vorhanden sind.

Das Interesse an Strom und Technik ist groß,
die Energie dazu fehlt oftmals.
Diese Idee hatte auch unser kleiner Verein „Friends of Kwanta“. Bei unseren eigenen Besuchen im kleinen Dorf Awudome Kwanta konnten wir die Auswirkungen des regelmäßigen Stromausfalls am eigenen Leib erfahren und haben es uns als Ziel gesteckt, den Bewohnern Hilfe zur Selbsthilfe zu leisten. Mithilfe von Photovoltaikmodulen wollen wir die Stromversorgung im Dorf nachhaltig sicherstellen und somit den Menschen wieder ein kleines Stück ihrer Entwicklung zurückgeben. 

Mittwoch, 1. Juni 2016

Awudome Kwanta Library

Im Sommer 2014 entstand bei unserer ersten Reise nach Kwanta die Idee, eine Bibliothek für den Ort einzurichten, damit vor allem die Schulkinder, aber auch alle anderen Einwohner Zugang zu Bücher bekommen und somit ihre Lesefähigkeit ausbauen können. Die Dorfgemeinde war rasch überzeugt und auch ein geeignetes, wenn auch baufälliges Gebäude war bald gefunden. 

So starteten die Arbeiten noch im August 2014. Das Haus wurde von Grund auf saniert, eingerichtet und mit Büchern für alle Altersstufen ausgestattet. Bereits Ende des Jahres 2014 wurde die Library feierlich eröffnet, sogar mit Anwesenheit wichtiger Personen der Umgebung und der Presse. Gudrun, die zu dieser Zeit in Kwanta war, stellte sicher, dass die Arbeit in der Library aufgenommen wird und selbstständig weiterläuft, was oft gar nicht so einfach war. Doch seither wird die Library von den Kindern und Einwohnern gerne besucht. Alle können sich Bücher ausleihen oder auch vor Ort lesen. Zwei Angestellte aus Awudome kümmern sich um die Öffnungszeiten, die Ausleihe und die Ordnung in der 
Bücherei.

Finanziert wurde dieses Projekt großteils durch Spenden aus Österreich, einerseits durch ein Afrikafest in der Volksschule Blindenmarkt, an der Renate unterrichtet, und andererseits auch durch Beiträge von Gudrun und Gertraud. Die Community von Awudome Kwanta erledigte alle Renovierungsarbeiten und die Einrichtung der Library.

Wir hoffen, dass die Bibliothek lange erhalten bleibt und vor allem auch fleißig genutzt wird, denn das Lesen von Büchern ist etwas Wunderbares, das einem die Welt nach Hause bringt!







Samstag, 14. Mai 2016

Friends of Kwanta - Ein Verein als Zeichen der Freundschaft

Ghana ist ein „Vorzeigeentwicklungsland“ in Westafrika - und trotzdem fehlt noch oft der Mut zu Veränderung. Denn auch wenn die Motivation für Verbesserungen vorhanden ist, so fehlt es an monetären Mitteln für die Verwirklichung von wichtigen Projekten.

Auch das Dorf Awudome Kwanta, mit einer Größe von ungefähr 500 Einwohnern, beheimatet in der Volta-Region, kennt dieses Problem. 
Vor mittlerweile zwei Jahren kam die erste Freiwillige in das Dorf, um dort an der Volksschule auch den schwächeren Schülern die Möglichkeit einer guten Bildung zu geben. 
Die Freiwilligen wurden wie heute, auch damals schon über den Verein „Boa Woyonko“ vermittelt. 

Bereits kurze Zeit später starteten einige Volontäre aus Eigeninitiative andere Projekte, wie zum Beispiel den Aufbau und die Einrichtung einer Dorfbibliothek oder die Renovierung des Kindergartens in Awudome Kwanta. Da der Verein „Boa Woyonko“ hauptsächlich für die Vermittlung der Freiwilligen verantwortlich ist, entwickelten mehrere ehemalige Volontäre im Sommer 2015 die Idee für den Verein „Friends of Kwanta - Ghana“, um dem Dorf zu helfen, genug Mut und finanzielle Unterstützung zur einer stetigen Weiterentwicklung aufzubringen. So entstand eine enge Zusammenarbeit zwischen „Boa Woyonko“, „Friends of Kwanta“ und den Einheimischen in Awudome Kwanta. 

„Friends of Kwanta“ wurde bereits in seinem Gründungsjahr mit vielen Spenden durch Projekte in Österreich, zum Beispiel das Saftstandprojekt bei den Niederösterreichischen Kindersommerspielen (NÖKISS) in Herzogenburg und vielen Privatspenden unterstützt. Mit dieser Unterstützung werden in Zukunft viele Projekte verwirklicht werden können. 
Nicht zuletzt bekam Gudrun Bruckner, ehemalige Volontärin in Awudome Kwanta und jetzt Gründungsmitglied von „Friends of Kwanta“, für ihr soziales Engagement in Ghana die weiße Feder der Niederösterreichischen Kindersommerspiele verliehen.

In naher Zukunft sind weitere, kleine Projekte zur Verbesserung der Infrastruktur und der Lebensbedingungen in Kwanta geplant. Mit Ihrer Unterstützung können diese bald verwirklicht werden.

Auch Sie können Mitglied bei „Friends of Kwanta“ werden und selbst einen Beitrag leisten. Weiters sucht „Boa Woyonko“ laufend neue Volontäre, die schwächeren Schülern Förderunterricht geben. Auf diesem Blog werden Sie laufend über die neusten Projekte informiert und können so die Entwicklung des Dorfes Awudome Kwanta miterleben.